gemma Mostviertel

HomeMostviertler Gschäftl

Mahlzeit: Diese Wirte sind jetzt als Genuss-Boten unterwegs

Gasthaus Kerschbaumer - Lieferservice

Besondere Liefer-Services heimischer Gastronomen im Steckbrief. Und was man als Betrieb und Kunde dabei beachten muss.

Johannes Kerschbaumer hat sein Experiment mit einer einfachen Frage begonnen: „Würdet ihr nicht nur den Pizzamann zu euch kommen lassen, sondern auch jemanden, der euch ein Cordon bleu nach Hause oder in die Firma liefert?“

Innerhalb von 24 Stunden prasselten auf der Facebook-Seite des Waidhofner Gasthauses 300 Likes und 131 Kommentare ein, sein Beitrag wurde 144 Mal geteilt. „Da war für mich klar: Es besteht eine Nachfrage an einem solchen Lieferservice. Das müssen wir probieren.“

„Qualität, die man vom Wirtshaus gewohnt ist“
Und so lieferte der Eisenstraße-Wirt am Samstag, 28. März, zum ersten Mal in der Corona-Krise aus: Schnitzel, Cordon Bleu, Dinkellaibchen und Hühnerfilet mit Bärlauch-Risotto. 32 Mahlzeiten waren es am ersten Tag, schon am zweiten gingen die Bestellungen durch die Decke. Bei 110 Speisen musste Johannes Kerschbaumer einen vorzeitigen Schlussstrich ziehen. „Da sind wir an unsere Grenzen gekommen. Denn es war uns von Anfang an wichtig, dass unsere Kunden auch jene Qualität erhalten, die sie von einem Besuch in unserem Gasthaus gewohnt sind.“ Gestärkt durch die positiven Rückmeldungen, wird er jetzt auch unter der Woche (von Mi-Fr) ausliefern. 

So wie Johannes Kerschbaumer machen es auch weitere innovative Gastronomen in unserer Region, wir haben einige köstliche Tipps für euch zusammengestellt – etwa Gaia Mahlzeit aus Allhartsberg, die Bio-Mahlzeiten im Glas liefern oder den Zellerhof aus Lunz am See, der mit saftigen Burgern ausfährt (alle Tipps siehe Box).

So formvollendet werden die Speisen von GAIA Mahlzeit aus Allhartsberg zugestellt. (c) https://gaia-mahlzeit.at
So formvollendet werden die Speisen von GAIA Mahlzeit aus Allhartsberg zugestellt. (c) https://gaia-mahlzeit.at

Für Wirte, die selbst ein Lieferservice umsetzen möchten, hat Johannes folgende acht Ratschläge parat – der Wirt im O-Ton:

  1. Bargeldlos ist besser als Bargeld: Da die Abwicklung eines Lieferservices (Verpackung, Zustellung etc.) ohnehin schon zeitaufwändig ist, hilft bargeldlose Zahlung enorm weiter und beschleunigt die Abläufe. Wir haben mit unserem Partner Apro und der Smorder-App eine Online-Bestelllösung eingerichtet, die unseren Alltag erleichtert hat. Auch in Hinblick auf die Vorgaben der Bundesregierung (Abstand halten etc.) ist bargeldlose Bezahlung die beste Variante – hier eignen sich auch Tools wie Bestellung.co.at, OrderHeroes oder Bestellliste
  2. Nachtisch zum Schnitzel: Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit Zusatzangeboten: Wir haben Säfte von Bio-Lutz genauso angeboten wie eine Torte, Suppe und Salate. Das ist auf alle Fälle empfehlenswert.
  3. Speisen sollen warm beim Kunden ankommen: Ein eingegrenztes Liefergebiet ist sinnvoll, damit man die Speisen auch wirklich warm ausliefern kann. Wir verwendeten Zuckerrohr-Verpackungen, denn die isolieren gut und nehmen Feuchtigkeit an. Die Qualität der gelieferten Speise muss der normal üblichen Qualität im Betrieb entsprechen. Sonst ist das Lieferservice ein Schuss nach hinten.
  4. Genug Personal zur Abwicklung des Lieferservices: Man darf den Mehraufwand durch Verpackung etc. nicht unterschätzen. Es braucht ausreichend Personal in der Küche und für die Lieferung.
  5. Herausforderung Tagesmenü: Am Wochenende lässt sich ein Lieferservice einfacher umsetzen, unter der Woche ist das Zeitfenster z.B. für Lieferungen in Firmen noch kürzer, weil die meisten zwischen 12 und 13 Uhr essen möchten. Daher bieten wir von Mittwoch bis Freitag zwei Speisen als Tagesmenü an.
  6. Kein Schönreden: Das Lieferservice kann Umsatzrückgänge im Vergleich zu normalen Zeiten nur abschwächen, insofern ist es nur ein schwacher Trost. Es ist aber ein Rezept, vielleicht schon wieder früher mehr Mitarbeiter zu beschäftigen.
  7. Kontaktlos: Wir tragen bei der Speisenzubereitung und Auslieferung Handschuhe, durch bargeldlose Bezahlung ist die kontaktlose Übergabe am einfachsten möglich.
  8. Neue Zielgruppen: Durch das Lieferservice erreicht man vor allem auch junge Gäste und potenzielle neue Kundengruppen. Das ist der Mehrwert über die Krise hinaus.

Eine tagesaktuelle und sehr umfangreiche Liste über Lieferservices in der Mostviertler Gastronomie und Direktvermarktung bietet unser Partner Mostviertel Tourismus.

Danke für die Unterstützung

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Medienpartnern und den Partnerorganisationen, die uns helfen, die Kampagne zu verbreiten und das Projekt einer großen Öffentlichkeit vorzustellen.

Bleiben wir in Kontakt!

„gemma Mostviertel“ möchte den Mostviertlerinnen und Mostviertlern künftig auch über Mail nützliche Tipps geben. Zeig‘ uns mit deiner Anmeldung zum Mail-Verteiler dein Interesse – und freue dich auf die erste Post von uns.