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Vereine in der Krise?

Wie der Vereinsalltag in der Corona-Krise gestaltet werden kann.

Anfang der Woche werfe ich immer einen Blick in meinen Kalender, um zu sehen wie stressig oder weniger stressig sich meine Woche gestaltet – denn ich bin ein absoluter Vereinsmensch! Der Anblick erfreut mich jede Woche aufs Neue: Montag Chorprobe im Gesangsverein, Dienstag Tennistraining am Sportplatz, Mittwoch ausnahmsweise frei, Donnerstag Clubabend vom Mittelalterverein und Freitag Treffen in der Werkstatt des Oldtimerclubs und dazwischen ein paar kleinere Besprechungen und Treffen für meinen Lieblingsverein Get the Most. So starte ich jeden Montag gut gelaunt und voller Elan in die neue Woche. Es ist Montagabend und pack meine Sachen, um mich auf den Weg zur Chorprobe zu machen, als mir einfällt: Hopsi da war doch etwas! Seit Wochen keine Chorproben, kein Tennistraining, keine Clubabende. Was kann ich tun, um auch während der Corona-Zeit mit meinem Verein in Kontakt zu bleiben?

Mittlerweile hat das Corona-Virus und die damit verbundenen Maßnahmen zur Reduzierung der Ansteckungsgefahr unser Alltagsleben fest im Griff. Abseits von gründlichem Händewaschen oder in Einwegtaschentücher zu niesen, gilt es soziale Kontakte im Alltag sowie überfüllte Orte und Plätze zu meiden. Vor allem den Kontakt zu „Risikopatienten“ wie älteren Personen oder Personen mit Vorerkrankungen gilt es zu unterlassen. Na super – denn genau davon lebt der Großteil der Vereine, von der Durchmischung vieler Generationen, der Pflege von sozialen Kontakten. Nun dann eben keine Chorprobe, kein Training und keine Clubabende – meine Wochen ziehen sich in die Länge, ein Abend gleicht dem anderen, es fehlen der Austausch, die Tätigkeit und die herzlichen Worte der Vereinskollegen.

Coronavirus und Vereinsalltag

Natürlich haben sich einige Vereine in der Zwischenzeit kreative Maßnahmen überlegt, um die Community dennoch zusammenzuhalten, Abwechslung zum sonst so eintönigen Alltag anzubieten und den Austausch weiterhin zu fördern. Denn Proben und Trainings können in den nächsten Wochen adaptiert werden, sodass sie einzeln durchgeführt werden können. Manche Sportvereine erstellen Trainingspläne für ihre Mitglieder, um ihnen ein eigenständiges Training zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel eigenständiges Konditionstraining, wie Laufen oder Radfahren. Verbunden mit einer App, wie Runtastic können die Ergebnisse, Zeiten und Lauferlebnisse ganz einfach mit den Vereinskollegen und -kolleginnen geteilt werden. Eine weitere Möglichkeit sind natürlich Webinare: kurze Anleitungsvideos für Parcours zum Beispiel, um die Koordinationsfähigkeit im eigenen Garten oder auch in der Wohnung zu verbessern. Die Parcours können mit nur wenigen Hilfsmitteln ganz einfach zuhause aufgebaut und bewältigt werden – so fällt auch das Training nicht aus und kann sogar zum Spaß für die ganze Familie werden. Aber Achtung vor Stürzen! Die Ergebnisse können dann in WhatsApp-Gruppen oder ähnlichen Onlineforen mit den Kollegen und Kolleginnen geteilt werden. Das steigert den Ehrgeiz und gibt jeden die Chance auch während der Ausgangsbeschränkung die körperliche Fitness aufrechtzuerhalten.

Chorprobe trotz Corona?

Chor- und Musikproben können, dank kreativer Adaptierungen, auch während der Coronakrise stattfinden. Keiner muss zwingend auf das gemeinsame Musizieren verzichten, auch wenn ein persönliches Treffen nicht möglich ist. Zur gewohnten Probenzeit schnappt jeder sein Handy, Computer oder Tablet und wird zu einem Online-Meeting eingeladen. Die Probe beginnt sobald jeder sich erfolgreich eingeloggt hat, das Gesicht der teilnehmenden Mitglieder auf dem Bildschirm erscheint. Wir leben zwar in einer Zeit, in der das Internet absolut einwandfrei funktioniert und all unsere Telekommunikationsanbieter bemüht sind die Übertragungsrate für jeden, jede Nutzer*in zur bestmöglichen Qualität sicherzustellen, trotzdem kann es zu Zeitversetzungen kommen. Daher ist vermutlich eine Probe im herkömmlichen, gewohnten Sinn nicht möglich. Trotzdem hat jeder die Möglichkeit in der Gruppe die Musik zu hören, zu fühlen und in seiner*ihrer eigenen Stimmlage lauthals mitzusingen. Vielleicht entsteht sogar ein netter Kanon J Die Proben führen euch vermutlich nicht unbedingt zur gewünschten Stärke, um eine Aufführung kurz nach der Krise zu meistern, haben trotzdem eine positive Auswirkung auf jeden Einzelnen. Denn Singen und Musizieren setzt bekanntlich Endorphine frei, macht Spaß und hilft die Einsamkeit, sowie den Lagerkoller, den viele derzeit verspüren zu überwinden. Also auf jeden Fall einen Versuch wert 😉

Kostenlose Tools dafür sind zum Beispiel Videocalls via Google Hangouts. In Kombination mit Google Drive kann auch schnelle temporäre Lösung gefunden werden, um Dokument in einem Call gemeinsam zu erstellen und zu bearbeiten.

Get the Most in der Krisenzeit

Das „Netzwerk Mostviertel – Get the Most“ ist ein Verein, getragen von jungen Menschen, die sich für die Region „Mostviertel“ aktiv einsetzen. Er setzt vorrangig auf die Vernetzung von in urbanen Zentren lebenden Mostviertler und Mostviertlerinnen, um die Bindung zwischen diesen Personen und ihrer Heimatregion, dem Mostviertel aufrecht zu halten. Nun fragt man sich wie denn hier dafür gesorgt wird, dass auch während der Ausgangsbeschränkung diese Bindung weiterhin gewährleistet wird. Die regionale Identität ist grundsätzlich ein emotionales Band zwischen der Region und den einzelnen MostviertlerInnen, daher lassen sich auch Verbindungsmöglichkeiten abseits der vierteljährlichen Stammtische finden. Zum Glück hat sich der Verein bereits zu Beginn seiner Entstehung ein weiteres, sehr wichtiges Standbein aufgebaut. Wir leben in einer Zeit, in der die Digitalisierung bereits vor der Krise aktiv Einzug in unser Leben gehalten hat. Neben den Stammtischen ist die Wall of Most entstanden. Eine virtuelle Vernetzungsplattform, die zur virtuellen Vernetzung der Mostviertler und Mostviertlerinnen erstellt wurde. Diese kann natürlich in der aktuellen Situation absolut hilfreich sein, um mit jenen Menschen in Kontakt zu stehen, die mit der Region und mit den Menschen in Kontakt bleiben wollen. Denn unser langfristiges Ziel ist es, unseren Mitglieder wertvolle und auf sie zutreffende Job-, Wohn- und Freizeittipps geben zu können. Unsere Wall of Most ist hier zu finden: https://www.get-the-most.at/menschen-community/wall-of-most/

Die Welt scheint vielleicht gerade auf der persönlichen Ebene still zu stehen, doch sicher nicht in der Welt der Digitalisierung! Lasst uns alle die vorhandenen Möglichkeiten nutzen, um gemeinsam an dieser Krise zu wachsen und in der Gemeinschaft gestärkt, in die Zukunft zu blicken! Gemmas au, gemma Mostviertel!

Danke für die Unterstützung

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Medienpartnern und den Partnerorganisationen, die uns helfen, die Kampagne zu verbreiten und das Projekt einer großen Öffentlichkeit vorzustellen.

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